Monatsüberblick Februar 2020

von Andreas Kammerer

Mond

  • 02.:  Erstes Viertel (Widder)
  • 09.:  Vollmond (Krebs)
  • 15.:  Letztes Viertel (Waage)
  • 23.:  Neumond (Wassermann)
  • 24.:  Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 18:15 MEZ)

Merkur

ist zu Monatsbeginn ein gut erkennbares Objekt über dem abendlichen Südwesthorizont. Erkennbar werden dürfte der –1.0m helle Planet gegen 17:45 MEZ, sein Untergang findet um 18:30 MEZ statt. Am 10. Februar erreicht der durch das Sternbild Steinbock wandernde Planet seine größte östliche Elongation mit 18° und seine größte Horizonthöhe. Das halb beleuchtete Scheibchen misst dabei lediglich 7.2“. Der –0.6m helle Merkur geht an diesem Tag um 19:10 MEZ unter. In den folgenden Tagen geht seine Helligkeit rasch zurück. Am 17. Februar dürfte der dann nur noch 0.8m helle Planet letztmals aufgefunden werden. Bereits am 26. Februar steht er in unterer Konjunktion mit der Sonne.

Venus

baut ihre Abendsichtbarkeit stetig aus und ist mit einer Helligkeit von –4.2m das nach dem Mond auffälligste Objekt am nächtlichen Himmel. Sie bewegt sich in diesem Monat durch das Sternbild Fische. Die Untergangszeiten verschieben sich von 20:45 MEZ auf 22:00 MEZ. Im Teleskop zeigt sich das 17“ große Scheibchen zu etwa zwei Drittel beleuchtet. Die Mondsichel passiert Venus am 27. Februar im Abstand von 6°, wobei der Mond an diesem Abend links unterhalb der Venus zu finden ist.

Mars

ist mit einer Helligkeit von 1.2m ein gut sichtbares, aber noch nicht auffälliges Objekt am Morgenhimmel. Am 11. Februar tritt er ins Sternbild Schütze ein und nähert sich erkennbar Jupiter. Seine Aufgänge verschieben sich nur wenig von 5:00 MEZ auf 4:30 MEZ. Mit einem Durchmesser des Planeten von lediglich 5“ ist er noch kein Objekt für das Teleskop. Der Mond steht am 18. Februar 4° rechts oberhalb des Roten Planeten.

Jupiter

rechtläufig im Sternbild Schütze baut seine Morgensichtbarkeit langsam aus. Seine Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Februars von 6:45 MEZ auf 5:00 MEZ. Für teleskopische Beobachtungen steht der –2.0m helle Gasplanet allerdings noch zu tief; auf dem 34“ großen Scheibchen werden aufgrund des horizontnah schlechten Seeings kaum Details auszumachen sein. Der Mond steht am 19. Februar rechts oberhalb und am 20. Februar links unterhalb des Riesenplaneten, jeweils im Abstand von 6°.

Saturn

taucht in den Tagen um den 15. Februar wieder am Morgenhimmel auf. An diesem Tag kann er gegen 6:30 MEZ in der hellen Dämmerung von Spezialisten gesichtet werden. Am Monatsende erscheint der Ringplanet gegen 5:45 MEZ über dem Südosthorizont und sollte dann mit dem bloßen Auge sicher erkennbar sein. Der 0.7m helle Planet wandert gemächlich durch den Ostteil des Sternbilds Schütze, wobei der Mond am Morgen des 20. Februar 5° rechts des Ringplaneten steht und bei dessen Identifikation hilft.

Uranus

ist noch den ganzen Monat über im Fernglas gut erkennbar. Der 5.8m helle grünliche Planet wandert langsam rechtläufig durch den Südwestteil des Sternbilds Widder. Seine Untergänge verlagern sich von 0:30 MEZ auf 22:45 MEZ, wobei er etwa eine Stunde vor Untergang zum schwierigen Objekt wird. Der Mond passiert den Planeten in diesem Monat gleich zweimal, einmal am 1. und noch einmal am 28. Februar. Allerdings beträgt die Distanz zwischen den beiden Objekten jeweils 7°.

Neptun

kann von Spezialisten in den ersten Tagen eventuell noch tief über dem dämmerigen Westhorizont ausgemacht werden. Der 8.0m schwache Planet hält sich sehr nahe des Sterns phi Aqr auf, der bei der Identifikation hilfreich sein wird. Ab der zweiten Februarwoche ist Neptun im Fernglas unsichtbar.

Vesta

wandert, stetig schneller werdend, durch das Sternbild Widder und wechselt am 28. Februar ins Sternbild Stier. Ihre Helligkeit geht von 7.9m auf 8.2m zurück. Die Untergangszeiten verlagern sich von 1:30 MEZ auf 0:30 MEZ, doch wird Vesta bereits etwa 2 Stunden davor zu einem schwierigen Objekt.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 21:00 MEZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär mit dem auffälligen Großen Wagen bereits hoch im Nordosten. Seinen Gegenpart, die Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, steht in gleicher Höhe im Nordwesten. Zwischen beiden Sternbilder leuchtet – genau im Norden – der Polarstern. Er ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, das langsam höher steigt. Um den Kleinen Bär windet sich das ausgedehnte Sternbild Drache, dessen Kopf nun ebenfalls langsam an Höhe gewinnt.

Im Nordwesten kann das Sternbild Kepheus ausgemacht werden, doch steht dieses nicht sonderlich auffällige Sternbild in nur geringer Horizonthöhe. Da das kleine und schwache Sternbild Eidechse noch tiefer steht, dürfte es kaum noch erkannt werden. Das Sternbild Pegasus ist schon fast ganz, das schwache Sternbild Fische zur Hälfte untergegangen. Beide dürften kaum noch ausgemacht werden. Hingegen stehen die Sternenkette der Andromeda und die kleineren Sternbilder Widder und Dreieck noch in ausreichender Höhe im Westen bzw. Nordwesten. Noch besser positioniert ist das Sternbild Perseus.

Im Südwesten ist der Walfisch größtenteils unter dem Horizont verschwunden, und das Sternbild Eridanus ist ebenfalls bereits zu größeren Teilen untergegangen.

Der Schwerpunkt des Wintersechsecks ist in den Südwesten gerückt. Dieses setzt sich zusammen aus den hellen Sternen Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Procyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier. Beteigeuze, der zweite helle Stern des Sternbilds Orion, steht etwa im Schwerpunkt des Wintersechsecks. Den Orionnebel kann man im Fernglas unterhalb der Gürtelsterne ausmachen. Unterhalb des Orion findet man das Sternbild Hase, während die untergehende Taube wohl nicht mehr erkannt werden kann. Östlich des Großen Hundes sind die Sternbilder Achterdeck und Schiffskompass positioniert, die aber aufgrund ihrer geringen Horizonthöhe nur schwer zu identifizieren sind. Zwischen Procyon und Sirius (dem hellsten Stern des irdischen Himmels) steht das Sternbild Einhorn, das sich aber nur aus schwachen Sternen zusammensetzt. Gleiches gilt für das Sternbild Krebs östlich der Zwillinge. In diesem kann bei günstigen Bedingungen der Sternhaufen Praesepe mit bloßem Auge festgestellt werden.

Den Südosten nimmt das langgestreckte Sternbild Wasserschlange und das kleine Sternbild Sextant ein. Darüber finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus. Über dem Osthorizont erscheint eben das Sternbild Jungfrau. Zwischen Löwe, Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär können wir versuchen, die schwachen Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Giraffe auszumachen.

Im Nordosten ist das schwache Sternbild Haar der Berenice aufgegangen, über dem das kleine Sternbild Jagdhunde gut erkennbar ist. Über dem Nordosthorizont erscheint eben das Sternbild Bärenhüter, dessen hellster Stern Arktur aber aufgrund des Horizontdunsts noch nicht auffällig ist.

Die nur von dunklen Standorten aus erkennbare Milchstraße steigt im Süden (Sternbild Achterdeck) über den Horizont und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann bis in große Höhen. In der Folge sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont. Die Wintermilchstraße ist deutlich lichtschwächer als die Sommermilchstraße, da wir in Richtung der äußeren Spiralarme blicken.

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