Monatsüberblick Februar 2025

von Andreas Kammerer

Mond

05.:    Erstes Viertel (Widder)
12.:    Vollmond (Löwe)
20.:    Letztes Viertel (Skorpion)
28.:    Neumond (Wassermann)

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

steht am 9. Februar in oberer Konjunktion mit der Sonne und entfernt sich in den folgenden Tagen in östlicher Richtung von ihr. Am 25. Februar kann der flinke Planet über dem westlichen Abendhorizont erstmals beobachtet werden, Spezialisten gelingt eine Erstsichtung eventuell schon am 20. Februar. Die beste Beobachtungszeit, den –1.3m hellen Planeten am 20. Februar zu finden, ergibt sich gegen 18:15 MEZ. Am letzten Februartag kann der dann –1.0m helle Merkur gegen 19:00 MEZ am besten beobachtet werden. Am Abend des 25. Februar kann man im Fernglas eventuell die Konjunktion mit dem deutlich schwächeren Saturn beobachten. Merkur steht an diesem Abend 1.5° rechts oberhalb des Ringplaneten.

Venus

zieht am frühen Abend die Blicke auf sich, so strahlend wie sie über dem westlichen Horizont steht. Am 1. Februar verschönert die schmale Mondsichel die Himmelsszenerie. Man findet diese 4° unterhalb der Venus, und zwischen dieser und Saturn. Im Fernglas können Spezialisten zudem den schwachen Neptun 3° nördlich des Abendsterns ausmachen (an dem Venus am letzten Januartag vorüberzog). Am 14. Februar erreicht der durch das Sternbild Fische ziehende Planet mit –4.9m die maximale Helligkeit während dieser Sichtbarkeit, sie steht im größten Glanz. Damit kann die Venus am Taghimmel mit dem bloßen Auge ausgemacht werden, sofern man ihre Position relativ zur Sonne mit ausreichender Genauigkeit kennt (ein Fernglas hilft dabei). Ihre Untergänge verlagern sich von 21:30 MEZ Anfang Februar auf 21:15 MEZ am Monatsende. Ihre Horizonthöhen allerdings nehmen im Monatsverlauf stetig ab. Am 28. Februar wird Venus stationär und läuft in der Folge auf die Sonne zu. Im Teleskop zeigt sich eine Sichel, die im Februar immer größer und schmaler wird. Der Scheibchendurchmesser wächst von 32“ auf 49“ an, während der Beleuchtungsgrad von 38% auf 15% zurückgeht.

Mars

stand Mitte Januar in Opposition zur Sonne, ist im Februar aber weiter ein auffälliges Objekt der ganzen Nacht. Der Rote Planet bewegt sich zunächst noch rückläufig durch das Sternbild Zwillinge, wird aber am 24. Februar stationär und bewegt sich anschließend wieder in östlicher Richtung. Seine Helligkeit nimmt deutlich ab. Beträgt diese zu Monatsbeginn noch –1.2m, ist sie Ende Februar auf –0.3m gefallen. Durch den Meridian geht Mars zu Monatsbeginn um 23:00 MEZ, Ende Februar schon um 21:00 MEZ. Die Untergänge verlagern sich von 7:30 MEZ auf 5:30 MEZ. Der Mond kommt dem Roten Planeten am Abend des 9. Februar bis auf 0.4° nahe! Im Teleskop kann der Planet noch detailreich gesehen werden, auch wenn der Scheibchendurchmesser von 13.7“ auf 10.9“ zurückgeht. Insbesondere die nördliche Polkappe und die größeren Albedostrukturen sind erkennbar, wenn auch Letztere aufgrund des geringen Kontrastes etwas Geduld erfordern.

Jupiter

bleibt auch im Februar das auffälligste Objekt am Nachthimmel, sobald die Venus im Westen untergeht. Der größte Planet unseres Sonnensystems wird am 4. Februar im Sternbild Stier stationär, 5° nördlich von Aldebaran. Dabei kommt es zu keiner echten Konjunktion, da Jupiter knapp östlich Aldebarans stoppt. Die Helligkeit des Planeten nimmt von –2.5m auf –2.3m ab. Im Monatsverlauf verlagern sich Jupiters Untergänge von 4:15 MEZ auf 2:30 MEZ. Am Morgen des 7. Februar findet man den zunehmenden Mond 5° rechts oberhalb des hellen Planeten. Im Teleskop bietet Jupiter weiterhin einen tollen Anblick, wobei der Äquatordurchmesser des ovalen Planetenscheibchens von 43.4“ auf 39.6“ abnimmt. Die hochdynamische Atmosphäre des Gasplaneten zeigt neben den auffälligen Nördlichen und Südlichen Äquatorialbändern noch weitere schwächere Bänder. In diesen eingelagert sind diverse Wolkenstrukturen, die sich langsam verändern. Dazu kommen die vier hellen Monde und ihr tägliches Wechselspiel. Bei ihrem Umlauf werden die Monde von Jupiter regelmäßig verfinstert und bedeckt, und gehen ihrerseits vor der Jupiterscheibe vorüber und werfen ihre pechschwarzen Schatten auf die Planetenkugel. Spezialisten können sich zudem an dem weiter außen umlaufenden Mond Himalia versuchen, den man in größeren Teleskopen im Februar als 15.0m helles Objekt etwa 50‘ südwestlich von Jupiter finden kann.

Saturn

verabschiedet sich um den 25. Februar vom Abendhimmel. Der 1.1m helle Ringplanet kann tief über dem westlichen Abendhorizont aufgefunden werden. Er bewegt sich im östlichen Teil des Sternbilds Wassermann langsam nach Osten. Die beste Beobachtungszeit ergibt sich anfangs gegen 19:00 MEZ, am 25. Februar in der helleren Dämmerung gegen 18:30 MEZ. Am 1. Februar findet man die Mondsichel 7° links oberhalb von Saturn, zwischen diesem und der Venus. Teleskopische Beobachtungen können nicht mehr sinnvoll durchgeführt werden.

Uranus

bewegt sich, unweit der Plejaden, langsam rechtläufig durch das Sternbild Widder und nähert sich der Grenze zum Sternbild Stier. Der 5.7m helle Planet verlagert seine Untergänge im Monatsverlauf von 2:45 MEZ auf 0:45 MEZ. Etwa eine Stunde zuvor wird er im Horizontdunst unsichtbar. Am Abend des 5. Januar findet man den Mond 4° rechts oberhalb des grünlichen Planeten. Im Teleskop präsentiert Uranus ein 3.6“ großes, grünliches Scheibchen, das ab etwa 100x erkennbar wird, auf dem aber keine Details auszumachen sind. Mit größeren Instrumenten können die zwei hellsten Monde Titania (13.9m) und Oberon (14.1m) in Abständen von 30“ bzw. 40“ ausgemacht werden.

Neptun

verabschiedet sich um den 20. Februar vom Abendhimmel. Der 8.0m helle Planet bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Fische, nahe der Grenze zum Wassermann. In den ersten Monatstagen kann die Venus als Aufsuchhilfe dienen. Neptun geht zu Monatsbeginn gegen 21:15 MEZ unter, am 20. Februar bereits um 20:00 MEZ. Eine Beobachtung muss gegen Sichtbarkeitsende bereits in der noch erkennbaren Dämmerung, kurz nach 19:00 MEZ, durchgeführt werden. Am Abend des 1. Februar findet man die schmale Mondsichel 2.5° rechts unterhalb des fernsten Planeten.

(4) Vesta

bewegt sich rechtläufig durch den östlichen Teil des Sternbilds Jungfrau und tritt am 6. Februar ins Sternbild Waage, wobei sich ihre Bewegung gegen Monatsende stark verlangsamt. Kleinplanet Nr. 4 ist somit ein Objekt am Morgenhimmel. Ihre Helligkeit nimmt im Monatsverlauf von 7.4m auf 6.9m zu, was sie zu einem im Fernglas gut erkennbaren Objekt macht. Die beste Beobachtungszeit für den Kleinplaneten ergibt sich zum Zeitpunkt seiner Kulmination, die sich im Monatsverlauf von 6:15 MEZ auf 5:00 MEZ verschiebt.

(15) Eunomia

kann in der ersten Monatshälfte noch beobachtet werden. Ihre Helligkeit geht in diesem Zeitraum von 9.2m auf 9.5m zurück. Kleinplanet Nr. 15 bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Stier. Aufgrund ihrer großen Horizonthöhen kann sie den gesamten Abend hindurch beobachtet werden.

(29) Amphitrite

erreicht am 13. Februar ihre Opposition zur Sonne und ist dann 9.0m hell. Sie bewegt sich rückläufig durch den westlichen Bereich des Sternbilds Löwe. Zu Monatsbeginn ist Kleinplanet Nr. 29 erst 9.3m hell, am Monatsende bereits wieder 9.4m. Am erfolgreichsten ist eine Beobachtung zur Zeit der Kulmination. Diese ereignet sich zu Monatsbeginn um 1:45 MEZ, am Monatsende um 23:30 MEZ.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 21:00 MEZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär mit dem auffälligen Großen Wagen bereits hoch im Nordosten. Sein Gegenpart, die Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, steht in gleicher Höhe im Nordwesten. Zwischen beiden Sternbilder leuchtet – genau im Norden – der Polarstern. Er ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, das langsam höher steigt. Um den Kleinen Bär windet sich das ausgedehnte Sternbild Drache, dessen Kopf nun ebenfalls langsam an Höhe gewinnt.

Im Nordwesten kann das Sternbild Kepheus ausgemacht werden, doch steht dieses nicht sonderlich auffällige Sternbild in nur geringer Horizonthöhe. Da das kleine und schwache Sternbild Eidechse noch tiefer steht, dürfte es kaum noch erkannt werden. Das Sternbild Pegasus ist schon fast ganz, das schwache Sternbild Fische zur Hälfte untergegangen. Beide dürften kaum noch ausgemacht werden können. Hingegen stehen die Sternenkette der Andromeda und die kleineren Sternbilder Widder und Dreieck noch in ausreichender Höhe im Westen bzw. Nordwesten. Noch besser positioniert ist das Sternbild Perseus.

Im Südwesten ist der Walfisch größtenteils unter dem Horizont verschwunden, und das Sternbild Eridanus ist ebenfalls bereits zu größeren Teilen untergegangen.

Der Schwerpunkt des Wintersechsecks ist in den Südwesten gerückt. Dieses setzt sich zusammen aus den hellen Sternen Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Procyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier. Beteigeuze, der zweite helle Stern des Sternbilds Orion, steht etwa im Schwerpunkt des Wintersechsecks. In diesem Jahr wird das Wintersechseck durch die auffälligen Planeten Mars und Jupiter zusätzlich aufgewertet. Den Orionnebel kann man im Fernglas unterhalb der Gürtelsterne ausmachen. Unterhalb des Orion findet man das Sternbild Hase, während die untergehende Taube wohl nicht mehr erkannt werden kann. Östlich des Großen Hundes sind die Sternbilder Achterdeck und Schiffskompass positioniert, die aber aufgrund ihrer geringen Horizonthöhe nur schwer zu identifizieren sind. Zwischen Procyon und Sirius (dem hellsten Stern des irdischen Himmels) steht das Sternbild Einhorn, das sich aber nur aus schwachen Sternen zusammensetzt. Gleiches gilt für das Sternbild Krebs östlich der Zwillinge. In diesem kann bei günstigen Bedingungen der Sternhaufen Praesepe mit bloßem Auge festgestellt werden.

Den Südosten nimmt das langgestreckte Sternbild Wasserschlange und das kleine Sternbild Sextant ein. Darüber finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus. Über dem Osthorizont erscheint eben das Sternbild Jungfrau. Zwischen Löwe, Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär können wir versuchen, die schwachen Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Giraffe auszumachen.

Im Nordosten ist das schwache Sternbild Haar der Berenice aufgegangen, über dem das kleine Sternbild Jagdhunde gut erkennbar ist. Über dem Nordosthorizont erscheint eben das Sternbild Bärenhüter, dessen hellster Stern Arktur aber aufgrund des Horizontdunsts noch nicht auffällig ist.

Die nur von dunklen Standorten aus erkennbare Milchstraße steigt im Süden (Sternbild Achterdeck) über den Horizont und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann bis in große Höhen. In der Folge sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont. Die Wintermilchstraße ist deutlich lichtschwächer als die Sommermilchstraße, da wir in Richtung der äußeren Spiralarme blicken.

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