Monatsüberblick Februar 2024

von Andreas Kammerer

Mond

03.:    Letztes Viertel (Waage)
09.:    Neumond (Steinbock)
11.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 18:15 MEZ)
16.:    Erstes Viertel (Stier)
24.:    Vollmond (Löwe)

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

Merkur nähert sich den ganzen Monat über der Sonne immer stärker an und steht am 28. Februar in oberer Konjunktion mit ihr. Damit ist er den gesamten Monat über nicht beobachtbar.

Venus

sinkt dem südöstlichen Morgenhorizont Woche um Woche stetig näher. Am Monatsende wird der –3.9m helle Morgenstern zu einem schwierigen Objekt in der helleren Morgendämmerung. Den gesamten Monat über erfolgt ihr Aufgang gegen 6:30 MEZ. Am 7. Februar findet man die schmale Mondsichel fast 10° rechts unterhalb der Venus – eine kleine Herausforderung. Am 22. Februar passiert Venus den schwachen Mars im Abstand von lediglich 0.6°. Ob diese horizontnahe Konjunktion in der hellen Dämmerung im Fernglas sichtbar ist, ist sehr unsicher. Eventuell gelingt die Sichtung in einem Teleskop. Im Teleskop zeigt die Venus eine fast volle Phasengestalt (der Beleuchtungsgrad nimmt von 86% auf 91% zu); der scheinbare Durchmesser geht von 12.2“ auf 11.1“ zurück.

Mars

kann trotz einer bis Monatsende auf 28° anwachsenden Elongation von der Sonne nicht beobachtet werden. Die Ekliptik verläuft über dem morgendlichen Horizont so flach, dass er die Horizontlinie erst überschreitet, wenn der Dämmerungshimmel bereits sehr hell ist. Eine winzige Möglichkeit einer Sichtung des 1.3m hellen Planeten ergibt sich eventuell am 22. Februar, wenn die ebenfalls nicht mehr auffällige Venus in 0.6° nördlichem Abstand an Mars vorüberwandert. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Venus 100 mal heller ist als Mars!

Jupiter

ist das strahlende Objekt der ersten Nachthälfte. Seine Helligkeit nimmt im Monatsverlauf von –2.4m auf –2.2m leicht ab. Er bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Widder und nähert sich Uranus bis zum Monatsende bis auf 9° an. Seine Untergänge verlagern sich in die Zeit vor Mitternacht. Passiert er zu Februarbeginn die Horizontlinie um 1:00 MEZ, so geht er zum Monatsende bereits um 23:30 MEZ unter. Am Abend des 14. Februar kommt der halb beleuchtete Mond dem Riesenplaneten im Verlauf des Abends stetig näher und ist kurz vor seinem Untergang 6° rechts unterhalb des Planeten zu finden. Im Teleskop ist Jupiter weiter ein reizvolles Objekt. Sein Äquatordurchmesser nimmt zwar von 39.7“ auf 36.5“ ab, doch können seine sich stetig ändernden atmosphärischen Erscheinungen und das Wechselspiel der vier hellsten Monde weiterhin sehr gut verfolgt werden. Zudem laden die zahlreichen Bedeckungen, Verfinsterungen und Schattenvorüberhänge der Monde zur Beobachtung ein.

Saturn

kann nur noch in der ersten Monatsdekade tief über dem südwestlichen Abendhorizont ausgemacht werden. Danach endet die aktuelle Sichtbarkeit. Der 1.0m helle Ringplanet sollte in der helleren Dämmerung aufgesucht werden, da er zu Monatsbeginn bereits um 19:15 MEZ, am 10. Februar gar schon um 18:45 MEZ untergeht. Möglicherweise kann am Abend des 11. Februar die schmale Mondsichel eine Hilfe sein. Sie steht allerdings 9° links oberhalb des horizontnahen Ringplaneten. Am 28. Februar steht Saturn schließlich in Konjunktion mit der Sonne.

Uranus

ist ein einfaches Fernglasobjekt der ersten Nachthälfte. Er bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Widder, etwa 9° östlich von Jupiter. Der 5.8m helle grünliche Planet geht zu Monatsbeginn um 2:00 MEZ, am Monatsende um 0:15 MEZ unter. Etwa eine Stunde zuvor verschwindet er im Horizontdunst. Am Abend des 15. Februar nähert sich der Mond mehr und mehr Uranus. Kurz vor dem Untergang finden wir ihn 3° rechts des Planeten. Im Teleskop können weiter das Planetenscheibchen und in größeren Teleskopen die beiden hellsten Monde Titania (13.9m) und Oberon (14.2m) ausgemacht werden.

Neptun

kann von Spezialisten noch während der ersten Monatshälfte im Fernglas aufgesucht werden. Die Beobachtung muss allerdings bereits vor dem Dämmerungsende stattfinden. Der 8.0m helle Planet wandert rechtläufig durch das Sternbild Fische, unweit der Grenze zum Sternbild Wassermann. Eventuell ist die schmale Mondsichel am Abend des 12. Februar eine Aufsuchhilfe. Sie befindet sich 6° links oberhalb des fernsten Großplaneten.

(3) Juno

bewegt sich rückläufig durch den südöstlichen Teil des Sternbilds Löwe. Im Monatsverlauf steigert Kleinplanet Nr. 3 ihre Helligkeit von 9.2m auf 8.8m, womit sie in einem guten Fernglas erkennbar ist. Die beste Beobachtungsmöglichkeit ergibt sich in der Zeit um die Kulmination. Diese erfolgt zu Monatsbeginn um 3:00 MEZ, am Monatsende um 1:00 MEZ. Allerdings kann man auch bereits am späteren Abend nach Juno suchen.

(4) Vesta

wird am 8. Februar stationär und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch das Sternbild Stier. Ihre Helligkeit sinkt von 7.2m auf 7.7m ab, womit Kleinplanet Nr. 4 aber noch immer im Fernglas leidlich gut erkennbar ist. Die beste Beobachtungszeit ergibt sich um die Kulmination. Diese findet am Monatsanfang um 21:15 MEZ statt, am Monatsende bereits bei Dämmerungsende um 19:15 MEZ.

Kometen

Der Komet 12P/Pons-Brooks entwickelt sich weiter gut, wobei er in den vergangenen Monaten eine stetig zunehmende Helligkeit ohne größere Ausbrüche zeigte. Im Verlauf des Februars sollte seine Helligkeit von 8.0m auf 6.5m ansteigen, so dass er zu einem im Fernglas gut sichtbaren Objekt wird. Er bewegt sich vom Sternbild Schwan in den Grenzbereich der Sternbilder Andromeda/Pegasus. Damit ist er ein Objekt des Abendhimmels, welches allerdings stetig an Horizonthöhe verliert. Details finden sich in der AVKa-Schnellmitteilung Nr. 114.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 21:00 MEZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär mit dem auffälligen Großen Wagen bereits hoch im Nordosten. Sein Gegenpart, die Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, steht in gleicher Höhe im Nordwesten. Zwischen beiden Sternbilder leuchtet – genau im Norden – der Polarstern. Er ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, das langsam höher steigt. Um den Kleinen Bär windet sich das ausgedehnte Sternbild Drache, dessen Kopf nun ebenfalls langsam an Höhe gewinnt.

Im Nordwesten kann das Sternbild Kepheus ausgemacht werden, doch steht dieses nicht sonderlich auffällige Sternbild in nur geringer Horizonthöhe. Da das kleine und schwache Sternbild Eidechse noch tiefer steht, dürfte es kaum noch erkannt werden. Das Sternbild Pegasus ist schon fast ganz, das schwache Sternbild Fische zur Hälfte untergegangen. Beide dürften kaum noch ausgemacht werden können. Hingegen stehen die Sternenkette der Andromeda und die kleineren Sternbilder Widder (der aktuell vom auffälligen Jupiter aufgewertet wird) und Dreieck noch in ausreichender Höhe im Westen bzw. Nordwesten. Noch besser positioniert ist das Sternbild Perseus.

Im Südwesten ist der Walfisch größtenteils unter dem Horizont verschwunden, und das Sternbild Eridanus ist ebenfalls bereits zu größeren Teilen untergegangen.

Der Schwerpunkt des Wintersechsecks ist in den Südwesten gerückt. Dieses setzt sich zusammen aus den hellen Sternen Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Procyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier. Beteigeuze, der zweite helle Stern des Sternbilds Orion, steht etwa im Schwerpunkt des Wintersechsecks. Den Orionnebel kann man im Fernglas unterhalb der Gürtelsterne ausmachen. Unterhalb des Orion findet man das Sternbild Hase, während die untergehende Taube wohl nicht mehr erkannt werden kann. Östlich des Großen Hundes sind die Sternbilder Achterdeck und Schiffskompass positioniert, die aber aufgrund ihrer geringen Horizonthöhe nur schwer zu identifizieren sind. Zwischen Procyon und Sirius (dem hellsten Stern des irdischen Himmels) steht das Sternbild Einhorn, das sich aber nur aus schwachen Sternen zusammensetzt. Gleiches gilt für das Sternbild Krebs östlich der Zwillinge. In diesem kann bei günstigen Bedingungen der Sternhaufen Praesepe mit bloßem Auge festgestellt werden.

Den Südosten nimmt das langgestreckte Sternbild Wasserschlange und das kleine Sternbild Sextant ein. Darüber finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus. Über dem Osthorizont erscheint eben das Sternbild Jungfrau. Zwischen Löwe, Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär können wir versuchen, die schwachen Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Giraffe auszumachen.

Im Nordosten ist das schwache Sternbild Haar der Berenice aufgegangen, über dem das kleine Sternbild Jagdhunde gut erkennbar ist. Über dem Nordosthorizont erscheint eben das Sternbild Bärenhüter, dessen hellster Stern Arktur aber aufgrund des Horizontdunsts noch nicht auffällig ist.

Die nur von dunklen Standorten aus erkennbare Milchstraße steigt im Süden (Sternbild Achterdeck) über den Horizont und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann bis in große Höhen. In der Folge sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont. Die Wintermilchstraße ist deutlich lichtschwächer als die Sommermilchstraße, da wir in Richtung der äußeren Spiralarme blicken.

Zurück