Monatsüberblick März 2023

von Andreas Kammerer

Mond

07.:    Vollmond (Löwe)
15.:    Letztes Viertel (Schlangenträger)
21.:    Neumond (Fische)
22.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 19:00 MEZ)
29.:    Erstes Viertel (Zwillinge)

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

steht am 17. März in oberer Konjunktion mit der Sonne. In der letzten Woche des Monats ist sein Sonnenabstand genügend angewachsen, um ihn in der Abenddämmerung sichtbar werden zu lassen. Spezialisten mag dies bereits am 25. März gelingen. An diesem Tag geht der –1.4m helle Merkur um 19:45 MEZ unter und kann kurz nach 19:00 MEZ tief über dem Westhorizont aufgefunden werden. Am 31. März sollte der dann –1.1m helle Planet ab 20:15 MESZ bereits gut erkennbar sein; sein Untergang erfolgt um 21:00 MESZ. Am 27./28. März begegnet der flinke Planet Jupiter. Diese Konstellation ist aber nur bei guten Bedingungen zu sehen, wobei wohl ein Fernglas zu Hilfe genommen werden muss. Merkur steht nur 1.6° nördlich des Gasplaneten. Beide bewegen sich zu diesem Zeitpunkt im Sternbild Fische.

Venus

ist strahlender Abendstern. Sie wandert zunächst durch das Sternbild Fische und wechselt am 16. März in das Sternbild Widder. Der –4.0m helle Planet verlagert seine Untergänge im Monatsverlauf von 20:45 MEZ auf 23:15 MESZ. Am 2. März überholt Venus den Gasplaneten Jupiter 0.5° nördlich. Am 23. März steht die schmale Mondsichel zwischen dem bereits tiefstehenden Jupiter und der strahlenden Venus. In der Mittagszeit des 24. März kann man die Venus mit einem Fernglas 0.9° oberhalb der Mondsichel finden. Am Abend ist der Abstand bereits wieder auf 3° angewachsen. Schließlich wandert Venus am 31. März 1.3° nördlich an Uranus vorüber. Im Teleskop kann ein aufmerksamer Beobachter eine geringfügige Vergrößerung des Venusscheibchens ausmachen (von 12“ auf 14“), bei gleichzeitig geringer werdendem Beleuchtungsgrad (von 86% auf 77%).

Mars

wandert durch den Nordostteil des Sternbilds Stier und tritt am 26. März ins Sternbild Zwillinge. Am 10. März wandert er 3° südlich an Al Nath (beta Tau) vorbei. Seine Helligkeit nimmt weiter ab, und zwar von 0.4m auf 0.9m, so dass er zu Monatsende Aldebaran bezüglich Helligkeit und Farbe stark ähnelt. Die Untergänge verlagern sich von 3:00 MEZ auf 2:15 MEZ (3:15 MESZ). Am frühen Abend des 28. März steht der Mond 3° oberhalb des Roten Planeten. Teleskopisch ist der Planet ziemlich uninteressant geworden. Der Durchmesser des Planetenscheibchens schrumpft von 8.2“ auf 6.4“. Dabei zeigt das Scheibchen eine merkliche Phase. Zum Monatsende ist es nur zu 90% beleuchtet.

Jupiter

steht zu Monatsbeginn bei Dämmerungsende bereits tief über dem westlichen Abendhorizont und wird in der letzten Märzwoche unsichtbar. Der –2.1m helle Riesenplanet wandert durch das Sternbild Fische. Seine Untergänge verlagern sich von 20:45 MEZ auf 19:30 MEZ (20:30 MESZ). Die Venus überholt Jupiter in den ersten Monatstagen. Am 2. März steht sie nur 0.5° rechts oberhalb des Gasplaneten. Am 22. März steht die schmale Mondsichel 2.5° unterhalb des größten Planeten unseres Sonnensystems. Am 27./28. März schließlich passiert Merkur den Planeten in einem nördlichen Abstand von 1.6°. Diese Konstellation kann wohl nur im Fernglas beobachtet werden

Saturn

stand Mitte Februar in Konjunktion mit der Sonne, erreicht aber bis zum Monatsende keine ausreichenden Elongationen, um am Morgenhimmel sichtbar zu werden.

Uranus

sinkt im Monatsverlauf deutlich dem abendlichen Nordwesthorizont entgegen. Sein Untergang verlagert sich von 0:00 MEZ auf 22:00 MEZ (23:00 MESZ). Eine Stunde zuvor wird er in den horizontnahen Dunstschichten unsichtbar. Der 5.8m helle Planet wandert rechtläufig durch den Südostteil des Sternbilds Widder. Am Abend des 24. März kann die Mondsichel bei der Aufsuche behilflich sein. Sie steht 3° rechts unterhalb des grünlichen Planeten. Teleskopische Beobachtungen lohnen sich nun nicht mehr.

Neptun

steht am 16. März in Konjunktion mit der Sonne und damit unbeobachtbar am Taghimmel.

(1) Ceres

steht am 21. März in Opposition zur Sonne. Der Kleinplanet Nr. 1 (und gleichzeitig Zwergplanet) wandert durch das Sternbild Haar der Berenice, wobei sie am 12./13. März an der Galaxie M 91 und am 26./27. März an der Galaxie M 100 in nur wenigen Bogenminuten Abstand vorüberläuft. Am Monatsbeginn noch 7.1m hell erreicht sie in der Oppositionsnacht die Maximalhelligkeit von 6.9m. Die Kulmination verschiebt sich von 2:30 MEZ auf 0:00 MEZ (1:00 MESZ), doch kann Ceres bereits am späteren Abend bequem aufgesucht werden.

(2) Pallas

entfernt sich in nordöstlicher Richtung von Sirius und tritt am 12. März in das Sternbild Einhorn. Der Kleinplanet Nr. 2 wird langsam schwächer. Seine Helligkeit sinkt von 7.9m auf 8.3m. Die beste Beobachtungszeit ergibt sich gleich nach Dämmerungsende. Zu diesem Zeitpunkt steht Pallas zu Monatsbeginn etwa im Süden, zum Monatsende ist sie bereits in den Südwesten gewandert.

Kometen

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) kann von Spezialisten noch im Teleskop aufgefunden werden. Seine Helligkeit wird im Monatsverlauf von 8.0m auf 10.5m zurückgehen. Er bewegt sich im nordöstlichsten Teil des Sternbilds Eridanus, in der Nähe von Rigel und sollte daher am besten gleich nach Dämmerungsende aufgesucht werden. Details finden sich in der AVKa-Schnellmitteilung Nr. 109.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 22:00 MESZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär – mit dem Großen Wagen als bekanntester Sternenkonstellation – hoch über unseren Köpfen. Seinen stellaren Gegenpart, das Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, finden wir hingegen in geringer Höhe über dem Nordwesthorizont. In der fünffachen Verlängerung der vorderen Wagensterne treffen wir auf den Polarstern im Norden, der den Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens definiert. Offiziell wird diese Sternenkonstellation als Kleiner Bär bezeichnet.

Nördlich des Zenits finden wir das schwierig zu identifizierende Sternbild Giraffe in größerer Höhe im Nordwesten. Tief im Norden, westlich der Kassiopeia, steht das Sternbild Kepheus in unterer Kulminationsstellung. Im Nordosten steigt das ausgedehnte Sternbild Drache empor, dessen Kopf am auffälligsten ist. Unterhalb der Wagendeichsel findet sich das nur aus zwei Sternen bestehende Sternbild Jagdhunde. Und westlich des Großen Bären kann das schwache Sternbild Luchs in großer Höhe ausgemacht werden.

Über dem Nordwesthorizont bereiten sich gerade die Sternbilder Andromeda, Dreieck und Widder auf ihren Untergang vor. Noch deutlich höher finden wir das Sternbild Perseus. Im Westen ist das Sternbild Stier mit dem orangefarbenen Aldebaran und den beiden gut erkennbaren Sternhaufen Hyaden (um Aldebaran) und Plejaden (rechts von Aldebaran) schon deutlich herabgesunken. Hingegen steht der Fuhrmann mit der hellen Capella noch in bequemer Höhe.

Das Wintersechseck, zusammengesetzt aus den Sternen Capella, Pollux, Procyon, Sirius, Rigel und Aldebaran, ist nun vollständig nach Südwesten gerückt. Das Sternbild Orion hat sich schon deutlich dem Horizont genähert. Ebenso der Stier (in dem sich aktuell der auffällige Mars aufhält) und das Sternbild Großer Hund mit dem hellsten Stern des Himmels, Sirius. Die Sternbilder Hase und Achterdeck befinden sich bereits im Untergang. Hingegen sind die Sternbilder Fuhrmann mit der hellen Capella, Sternbild Zwillinge mit den hellen Sternen Castor und Pollux sowie der Kleine Hund mit Procyon noch in größerer Höhe zu finden. Zwischen Kleinem und Großem Hund ist das schwache Sternbild Einhorn positioniert.

Tief im Süden kulminiert das Sternbild Schiffkompass. Höher finden wir den Kopf des ausgedehnten Sternbilds Wasserschlange und über diesem das sehr unauffällige Sternbild Krebs, in welchem der Sternhaufen Praesepe unter gutem Himmel mit dem bloßen Auge erkannt werden kann.

Im Südosten sind die Sternbilder Becher und Rabe aufgegangen, die beide noch sehr unauffällig sind. Deutlich höher finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus und über diesem das schwierige Sternbild Kleiner Löwe. Östlich des Löwen kann unter dunklem Himmel das Sternbild Haar der Berenice mit seinem mit bloßem Auge erkennbaren Sternhaufen Melotte 111 ausgemacht werden. Noch horizontnah finden wir das Sternbild Jungfrau mit der hellen Spica.

Im Osten ist das große Sternbild Bärenhüter nun vollständig aufgegangen; sein Hauptstern Arktur leuchtet erkennbar orange. Unterhalb finden wir das markante Sternbild Nördliche Krone, das aber aufgrund der geringen Horizonthöhe noch nicht auffällt. Dies gilt auch für das über dem Nordosthorizont aufgehende Sternbild Herkules. Tief im Nordnordosten leuchtet die Wega, Hauptstern des Sternbilds Leier.

Die Sterne Regulus, Spica und Arktur bilden das sogenannte Frühlingsdreieck, ein Pendant zum Wintersechseck bzw. Sommerdreieck.

Die Milchstraße ist im März unauffällig, da sie nur mäßige Horizonthöhen erreicht. Sie tritt im Südsüdwesten über den Horizont (Sternbild Achterdeck) und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann, wo sie ihre maximale Höhe erreicht. Im weiteren Verlauf sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont hinab.

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