Monatsüberblick Mai 2021
von Andreas Kammerer
Mond
Planeten und Kleinplaneten
Merkur
bietet im Mai die beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Am 1. Mai geht der –1.1m helle Planet um 22:15 MESZ unter und ist gegen 21.15 MESZ am besten über dem nordwestlichen Horizont zu erkennen. Der durch das Sternbild Stier laufende Planet passiert am 11. Mai Aldebaran 8° nördlich, der allerdings nur noch in einem Fernglas ausgemacht werden kann. Am 13. Mai steht die schmale Mondsichel nur 2.5° links unterhalb des flinken, 0.1m hellen Planeten. Am besten beobachtbar ist diese Konjunktion gegen 22:15 MESZ. Am 17. Mai erreicht Merkur die größte westliche Elongation mit 22°. Seine Helligkeit ist an diesem Tag bereits auf 0.5m zurückgegangen. In den folgenden Tagen sinkt Merkur wieder dem Horizont und der Venus entgegen, wobei seine Helligkeit rasch abnimmt. Am 24. Mai beträgt diese nur noch 1.4m, was für die meisten Beobachter das Ende der Sichtbarkeit bedeuten dürfte. Bis zum 28. Mai ist die Helligkeit auf 2.2m zurückgegangen. An diesem Tag können Spezialisten versuchen, ihn nur 0.5° links von der Venus auszumachen. Beide Planeten bilden eine horizontale Linie.
Venus
kann tief über dem Nordwesthorizont gesichtet werden, wobei sie im Monatsverlauf ein wenig an Höhe gewinnt. Am Abend des 12. Mai können Spezialisten versuchen, die schmale Mondsichel 2.5° unterhalb des Planeten zu sichten. Die –3.9m helle Venus wandert durch das Sternbild Stier, doch kann die Konjunktion mit Aldebaran (am 17. Mai im Abstand von 6°) kaum beobachtet werden. Der Untergang der Venus verlagert sich von 21:15 MESZ auf 22:30 MESZ. Am Abend des 28. Mai können Spezialisten versuchen, den schwachen Merkur nur 0.5° links der Venus auszumachen.
Mars
sinkt dem Nordwesthorizont immer näher. Seine Untergänge verlagern sich von 1:15 MESZ auf 0:15 MESZ, seine Helligkeit nimmt von 1.5m auf 1.7m ab. Mars ist ein recht unscheinbares Gestirn geworden. Er wandert durch das Sternbild Zwillinge und nähert sich Pollux. Am späteren Abend des 15. Mai befindet sich die Mondsichel 5° rechts unterhalb des Roten Planeten, am folgenden Abend 7° links oberhalb.
Jupiter
wird zum strahlenden Objekt der zweiten Nachthälfte. Sein Aufgang verlagert sich von 4:00 MESZ auf 2:00 MESZ. Die Helligkeit des langsam durch das Sternbild Wassermann ziehenden Planeten steigt von –2.2m auf –2.4m an, sein Äquatordurchmesser von 37.4“ auf 41.2“. Damit lohnen sich nunmehr teleskopische Beobachtungen. Der Mond befindet sich am Morgen des 5. Mai 5.5° unterhalb des Riesenplaneten.
Saturn
ist ein auffälliges Objekt der zweiten Nachthälfte. Der 0.6m helle Ringplanet wandert langsam durch das Sternbild Steinbock. Er geht zu Monatsbeginn gegen 3:30 MESZ, am Monatsende gegen 1:15 MESZ auf. Somit lohnen nunmehr teleskopische Beobachtungen, wobei das Planetenscheibchen einen Durchmesser von 17.1“, der um 17° zum Beobachter geneigte Ring eine maximale Ausdehnung von 38.7“ aufweist. Der Mond passiert den Ringplaneten im Mai zweifach. Am Morgen des 4. Mai (obige Darstellung) steht er 7° links unterhalb von Saturn, am 31. Mai (nachfolgende Darstellung) findet man ihn 5° unterhalb des Planeten.
Uranus
hat eben seine Konjunktion mit der Sonne hinter sich und steht unbeobachtbar am Taghimmel.
Neptun
weist zwar zum Monatsende bereits eine Elongation von 75° auf, erreicht aber aufgrund der flach zum Horizont stehenden Ekliptik noch keine ausreichenden Horizonthöhen, um am Morgenhimmel sichtbar zu werden.
Vesta
kann noch mit dem Fernglas beobachtet werden. Die Helligkeit des rechtläufig durch das Sternbild Löwe laufenden Kleinplaneten Nr. 4 sinkt allerdings von 7.0m auf 7.4m weiter ab. Am besten sucht man nach ihr gleich nach Dämmerungsende.
Der Sternenhimmel