Monatsüberblick April 2021

von Andreas Kammerer

Mond

04.:    Letztes Viertel (Schütze)
12.:    Neumond (Fische)
13.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 20:45 MESZ)
20.:    Erstes Viertel (Krebs)
27.:    Vollmond (Waage)

 

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

steht am 19. April in oberer Konjunktion mit der Sonne. Bereits in den letzten Apriltagen kann er von Spezialisten tief über dem Nordwesthorizont ausgemacht werden. Im Mai wird es dann zur besten Abendsichtbarkeit des Jahres kommen. Am 26. April kann man versuchen, den flinken, –1.4m hellen Planeten gegen 21:00 MESZ nur 1.5° oberhalb der allerdings ebenfalls schwer auszumachenden Venus aufzufinden. In den folgenden Tagen entfernt sich Merkur stetig von der Venus. Am 30. April steht Merkur bereits 4° oberhalb der Venus.

Venus

taucht in der letzten Aprilwoche tief über dem abendlichen Nordwesthorizont auf. Die –3.9m helle Venus kann gegen 21:00 MESZ aufgesucht werden. Sie steht nahe Merkur, der sie am 25. April in nur 1° nördlichem Abstand passiert und am folgenden Abend 1.5° oberhalb derselben zu finden ist. Diese Konjunktion zu beobachten dürfte selbst mit dem Fernglas schwierig sein.

Mars

wandert durch das Sternbild Stier und tritt am 24. April ins Sternbild Zwillinge. Seine Helligkeit sinkt leicht von 1.3m auf 1.5m ab, seine Untergänge verfrühen sich von 1:45 MESZ auf 1:15 MESZ. Am 12. April passiert Mars den Stern Alnath (beta Tau) in 4° südlichem Abstand. Am 17. April findet man die Mondsichel 3° links oberhalb des Roten Planeten. Der Durchmesser des Marsscheibchens geht auf 4.6“ zurück – zu wenig, um im Teleskop Oberflächendetails erkennen zu können.

Jupiter

ist ein gut sichtbares Objekt am Morgenhimmel. Der –2.1m helle Gasplanet geht zu Monatsbeginn gegen 5:45 MEZ über dem Südosthorizont auf, am Monatsende gegen 4:00 MESZ. Er läuft durch das Sternbild Steinbock und tritt am 25. April in das Sternbild Wassermann. Am Morgen des 7. April befindet sich die schmale Mondsichel 6° rechts unterhalb von Jupiter. Für sinnvolle teleskopische Beobachtungen steht der Planet in diesem Monat noch zu tief.

Saturn

kann am Morgenhimmel beobachtet werden. Man findet ihn über dem südöstlichen Morgenhimmelhorizont im Sternbild Steinbock. Der Aufgang des 0.7m hellen Ringplaneten erfolgt zu Monatsbeginn gegen 5:00 MESZ, am Monatsende gegen 3:30 MESZ. Am 6. April steht der Mond 5° rechts unterhalb des Planeten. Noch steht der Ringplanet recht niedrig, doch können erste teleskopische Beobachtungen versucht werden. Der Durchmesser des Planetenscheibchens misst 16“, der des Rings 11x37“.

Uranus

kann von Spezialisten noch in der ersten Aprilwoche tief über dem abendlichen WNW-Horizont ausgemacht werden. Die beste Zeit, den 5.9m hellen Planeten im Fernglas auszumachen ergibt sich gegen 21:15 MESZ. Am 30. April steht er bereits in Konjunktion mit der Sonne.

Neptun

steht den gesamten Monat der Sonne zu nahe, um ihn beobachten zu können.

Vesta

ist ein im Fernglas einfaches Objekt, das sich zunächst rückläufig durch das Sternbild Löwe bewegt. Am 22. April wird sie stationär und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig. Ihre Helligkeit geht von 6.4m auf 7.0m zurück. Ihre Kulminationszeiten verlagern sich von 23:30 MESZ auf 21:30 MESZ.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (24:00 MESZ am Monatsanfang, 23:00 MESZ zur Monatsmitte und 22:00 MESZ am Monatsende) finden wir die bekannteste Sternenkonstellation, den Großen Wagen, hoch über unseren Köpfen nahezu im Zenit. Der Große Wagen ist Teil des Sternbilds Großer Bär. Eine Verlängerung der vorderen Kastensterne nach unten führt uns zum Polarstern, der stets exakt im Norden steht. Er stellt den Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens dar, dem offiziellen Sternbild Kleiner Bär. Dieses hat nun fast seine maximale Höhe erreicht.

Zwischen Großem und Kleinem Bär windet sich das Sternbild Drache, dessen Kopf nun auffällig im Nordosten steht. Über dem Nordhorizont hat das Sternbild Kepheus eben seine tiefste Stellung passiert. Östlich davon finden wir das trotz seiner geringen Höhe auffällige Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt. Und oberhalb der Kassiopeia steht das schwierig zu identifizierende Sternbild Giraffe. Im Nordwesten finden wir in geringer Höhe das Sternbild Perseus und das Sternbild Fuhrmann mit der hellen Capella. 

Die Sternbilder Stier (in dem sich der Planet Mars befindet) und Orion sind im Westen bereits am Untergehen – nur noch Aldebaran und Beteigeuze fallen auf. In bequemer Höhe stehen noch die Zwillinge mit Castor und Pollux, und noch höher das schwache Sternbild Luchs. 

Tief über dem Südwesthorizont kann Sirius eben noch ausgemacht werden. Darüber finden wir das Sternbild Kleiner Hund mit Procyon. Das schwache Sternbild Einhorn dürfte kaum noch erkennbar sein. Halbhoch im Südwesten können wir den Kopf der Wasserschlange ausmachen und darüber das schwache Sternbild Krebs mit seinem Sternhaufen Praesepe. 

Im Süden kulminiert die Wasserschlange, das ausgedehnteste Sternbild des Himmels, dessen Schwanz noch immer nicht aufgegangen ist, während der Kopf bereits im Südwesten steht. Oberhalb der Wasserschlange finden wir den auffälligen Sternenrhombus des Raben sowie die schwachen Sternbilder Becher und Sextant. In großer Höhe steht das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus und darüber das schwache Sternbild Kleiner Löwe. 

Im Südosten geht gerade das Sternbild Waage auf. In bequemer Höhe finden wir in dieser Richtung das Sternbild Jungfrau mit der hellen Spica sowie das Sternbild Bärenhüter mit Arktur. Zwischen Bärenhüter und Löwe ist das schwache Sternbild Haar der Berenice beheimatet, das den im Fernglas auffälligen Sternhaufen Melotte 111 enthält. Südlich der Wagendeichsel kann das kleine Sternbild Jagdhunde erkannt werden. Regulus, Spica und Arktur bilden das Frühlingsdreieck. 

Im Osten gehen gerade die Sternbilder Schlange und Schlangenträger auf, dürften aber nur schwierig auszumachen sein. Dagegen ist der Sternenhalbkreis der Nördlichen Krone östlich des Bärenhüters eine auffällige Sternenkonstellation. Noch recht tiefstehend findet sich östlich davon das ausgedehnte Sternbild Herkules. 

Tief über dem Nordosthorizont finden wir das kleine Sternbild Leier mit der hellen Wega und das aufgehende Sternbild Schwan mit seinem Hauptstern Deneb. 

Im April verläuft die Milchstraße ziemlich horizontnah vom Südwest- zum Nordosthorizont, so dass es selbst unter einem dunkleren Himmel schwierig ist, sie auszumachen. Sie steigt über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann in bescheidene Höhen auf, um über Perseus, Kassiopeia, Kepheus und Schwan wieder zum Horizont abzusinken.

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