Monatsüberblick März 2022

von Andreas Kammerer

Mond

02.:    Neumond (Wassermann)
03.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 18:30 MEZ)
10.:    Erstes Viertel (Stier)
18.:    Vollmond (Jungfrau)
25.:    Letztes Viertel (Schlangenträger)

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

nähert sich den gesamten Monat über der Sonne und kann von unseren Breiten aus nicht beobachtet werden.

Venus

ist strahlender Morgenstern, doch nehmen ihre Horizonthöhen im Laufe des Monats merklich ab. Die anfangs –4.7m, am Monatsende –4.4m helle Venus tritt am 7. März vom Sternbild Schütze in das Sternbild Steinbock. Die Aufgangszeit verschiebt sich im Monatsverlauf von 5:00 MEZ auf 5:30 MESZ. Den ganzen Monat über befindet sich Venus nicht allzu weit von Mars entfernt, wobei die Konjunktion am 12. März eintritt. Venus befindet sich an diesem Tag 4° nördlich des Mars. Am 20. März erreicht Venus mit 46.6° die größte westliche Elongation. An diesem Tag weist das genau halbbeleuchtete Planetenscheibchen einen Durchmesser von 24.5“ auf – im Teleskop erkennt man eine „Halbvenus“. Die schmale Mondsichel befindet sich am Morgen des 28. März 7° rechts unterhalb des Morgensterns, und gleichzeitig nahe bei Mars und Saturn. Am 29. März passiert Venus den noch unauffälligen Saturn in 2.2° nördlichem Abstand.

Mars

bleibt weiter ein unauffälliges Objekt tief über dem südöstlichen Morgenhorizont. Der 1.2m helle Planet verlässt am 5. März das Sternbild Schütze und tritt in das Sternbild Steinbock ein. Seine Aufgänge verschieben sich von 5:30 MEZ am 1. März auf 5:00 MEZ am 15. März und auf 5:30 MESZ am 31. März. Die Venus kann bei der Aufsuche behilflich sein. Sie passiert Mars am 16. März zum zweiten Mal, wobei der Abstand dieses Mal nur 4° beträgt. Am Morgen des 28. März kann man die schmale Mondsichel 5° unterhalb des Roten Planeten finden. Zusammen mit Venus und Saturn ergibt sich eine schöne Viererkonstellation, die aber nicht einfach zu beobachten sein wird.

Jupiter

steht am 5. März in Konjunktion mit der Sonne und damit unbeobachtbar am Taghimmel.

Saturn

erscheint für Spezialisten ab etwa dem 20. März wieder am Morgenhimmel. An diesem Tag kann der 0.8m helle Ringplanet gegen 6:00 MEZ tief über dem südöstlichen Morgenhorizont gesichtet werden. Am Monatsende ergibt sich die beste Beobachtungszeit des noch immer schwierigen Planeten gegen 6:30 MESZ. Saturn bewegt sich durch das Sternbild Steinbock, unweit von Venus und Mars. Am Morgen des 28. März steht die schmale Mondsichel 7° rechts unterhalb des Ringplaneten und bildet zusammen mit Venus und Mars eine schöne Viererkonstellation. Am 29. März passiert die wesentlich hellere Venus den Ringplaneten in 2.2° nördlichem Abstand.

Uranus

sinkt dem westlichen Abendhorizont stetig näher. Als teleskopisches Objekt ist er nicht mehr interessant. Der 5.8m helle Planet im südöstlichen Teil des Sternbilds Widder geht zu Monatsbeginn um 23:30 MEZ, am Monatsende um 22:45 MESZ unter. Eine Stunde zuvor verschwindet er im horizontnahen Dunst. Am Abend des 6. März findet man die Mondsichel 6° unterhalb von Uranus, am folgenden Abend 7° links oberhalb.

Neptun

steht am 13. März in Konjunktion mit der Sonne und damit unbeobachtbar am Taghimmel.

(1) Ceres

wandert im Monatsverlauf nördlich an den Hyaden und an Aldebaran vorüber. Die Helligkeit des Kleinplaneten Nr. 1 sinkt von 8.6m auf 8.8m ab, so dass er zu einem schwierigen Fernglasobjekt wird. Da er gleichzeitig dem Horizont entgegenstrebt, sollte man gleich nach Dämmerungsende nach dem Kleinplaneten suchen.

Kometen

In der ersten Monatshälfte kann der Komet 19P/Borrelly mit kleineren Instrumenten noch am Abendhimmel beobachtet werden. Details finden sich im AVKa-Beobachterinfo Nr. 10.

 

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 22:00 MESZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär – mit dem Großen Wagen als bekanntester Sternenkonstellation – hoch über unseren Köpfen. Seinen stellaren Gegenpart, das Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, finden wir hingegen in geringer Höhe über dem Nordwesthorizont. In der fünffachen Verlängerung der vorderen Wagensterne treffen wir auf den Polarstern im Norden, der den Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens definiert. Offiziell wird diese Sternenkonstellation als Kleiner Bär bezeichnet.

Nördlich des Zenits finden wir das schwierig zu identifizierende Sternbild Giraffe in größerer Höhe im Nordwesten. Tief im Norden, westlich der Kassiopeia, steht das Sternbild Kepheus in unterer Kulminationsstellung. Im Nordosten steigt das ausgedehnte Sternbild Drache empor, dessen Kopf am auffälligsten ist. Unterhalb der Wagendeichsel findet sich das nur aus zwei Sternen bestehende Sternbild Jagdhunde. Und westlich des Großen Bären kann das schwache Sternbild Luchs in großer Höhe ausgemacht werden.

Über dem Nordwesthorizont bereiten sich gerade die Sternbilder Andromeda, Dreieck und Widder auf ihren Untergang vor. Noch deutlich höher finden wir das Sternbild Perseus. Im Westen ist das Sternbild Stier mit dem orangefarbenen Aldebaran und den beiden gut erkennbaren Sternhaufen Hyaden (um Aldebaran) und Plejaden (rechts von Aldebaran) schon deutlich herabgesunken. Hingegen steht der Fuhrmann mit der hellen Capella noch in bequemer Höhe.

Das Wintersechseck, zusammengesetzt aus den Sternen Capella, Pollux, Procyon, Sirius, Rigel und Aldebaran, ist nun vollständig nach Südwesten gerückt. Das Sternbild Orion hat sich schon deutlich dem Horizont genähert. Ebenso der Stier und das Sternbild Großer Hund mit dem hellsten Stern des Himmels, Sirius. Die Sternbilder Hase und Achterdeck befinden sich bereits im Untergang. Hingegen sind die Sternbilder Fuhrmann mit der hellen Capella, Sternbild Zwillinge mit den hellen Sternen Castor und Pollux sowie der Kleine Hund mit Procyon noch in größerer Höhe zu finden. Zwischen Kleinem und Großem Hund ist das schwache Sternbild Einhorn positioniert.

Tief im Süden kulminiert das Sternbild Schiffkompass. Höher finden wir den Kopf des ausgedehnten Sternbilds Wasserschlange und über diesem das sehr unauffällige Sternbild Krebs, in welchem der Sternhaufen Praesepe unter gutem Himmel mit dem bloßen Auge erkannt werden kann.

Im Südosten sind die Sternbilder Becher und Rabe aufgegangen, die beide noch sehr unauffällig sind. Deutlich höher finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus und über diesem das schwierige Sternbild Kleiner Löwe. Östlich des Löwen kann unter dunklem Himmel das Sternbild Haar der Berenice mit seinem mit bloßem Auge erkennbaren Sternhaufen Melotte 111 ausgemacht werden. Noch horizontnah finden wir das Sternbild Jungfrau mit der hellen Spica.

Im Osten ist das große Sternbild Bärenhüter nun vollständig aufgegangen; sein Hauptstern Arktur leuchtet erkennbar orange. Unterhalb finden wir das markante Sternbild Nördliche Krone, das aber aufgrund der geringen Horizonthöhe noch nicht auffällt. Dies gilt auch für das über dem Nordosthorizont aufgehende Sternbild Herkules. Tief im Nordnordosten leuchtet die Wega, Hauptstern des Sternbilds Leier.

Die Sterne Regulus, Spica und Arktur bilden das sogenannte Frühlingsdreieck, ein Pendant zum Wintersechseck bzw. Sommerdreieck.

Die Milchstraße ist im März unauffällig, da sie nur mäßige Horizonthöhen erreicht. Sie tritt im Südsüdwesten über den Horizont (Sternbild Achterdeck) und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann, wo sie ihre maximale Höhe erreicht. Im weiteren Verlauf sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont hinab.

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